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Ein unbehagliches Gefühl überkam Brad. Er war lange genug
Gesetzeshüter, um zu wissen, dass der Sheriff recht hatte. Doch
es war seine Aufgabe, zu helfen und zu beschützen. Und mo-
mentan fiel ihm niemand ein, der seine Dienste mehr brauchte
als Lassie.  Ein Grund mehr, sie an einen sicheren,
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abgeschiedenen Ort zu bringen, wo ich sie im Auge behalten
kann.
Ethan musterte ihn nachdenklich.  Also gut. Ich werde mich
deinem Plan nicht widersetzen. Hauptsache, deine persönlichen
Gefühle behindern nicht die Arbeit an dem Fall.
 Ich werde nicht eher ruhen, bis ich ihn gelöst habe. Deswegen
bin ich auch schon so früh hier. Ich gehe die neuesten Vermisst-
enmeldungen nach etwaigen Übereinstimmungen durch.
 Was ist mit ihren Fingerabdrücken? Hast du die schon
überprüft?
 Gestern. Kein Eintrag. Aber um in unserer Datenbank vertre-
ten zu sein, müsste sie ja auch beim Militär, in der Regierung
oder vorbestraft sein.
 Was ist mit ihrem Gesundheitszustand? Hank hat mir
erzählt, dass deine Schwester die Behandlung übernommen hat.
Wie sieht ihre medizinische Einschätzung aus?
 Dass die Zeit heilen wird. Aber wie viel davon nötig ist, bleibt
ungewiss.
 Hm. Wollen wir hoffen, dass sie sich schnell erholt. Und dass
sie zu jemandem gehört, dem genug an ihr liegt, um nach ihr zu
suchen.
Natürlich gibt es da draußen jemanden, dem an Lassie liegt,
dachte Brad. Eine Frau, die so hübsch aussieht wie sie, hat sehr
wahrscheinlich einen besonderen Mann in ihrem Leben.
Und es war seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie wohl-
behalten in die Arme jenes Mannes zurückkehrte.
Kurz nach Mittag waren die Entlassungspapiere fertig, und
Lassie wurde in einem schwarzen Pick-up mit dem Emblem des
Sheriffbüros auf den Türen abgeholt.
Es war ein warmer, sonniger Tag. Ihre Stimmung hob sich be-
trächtlich, weil sie der Enge des Krankenhauses entkam. Noch
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erfreulicher war, dass sie nicht in einem Asyl deponiert wurde,
wo man sie vermutlich links liegen gelassen hätte  zugunsten
anderer Personen mit ernsteren Problemen.
Verstohlen blickte sie zu dem Mann hinter dem Lenkrad. Brad
Donovan war in ihren Augen kein gewöhnlicher Deputy, sondern
ein attraktiver Schutzengel, dem sie vermutlich ihr Leben verd-
ankte. Hätte sie die ganze Nacht am Straßenrand gelegen, wäre
sie womöglich den Elementen oder wilden Tieren wie Schwar-
zbären zum Opfer gefallen. Und jetzt eilte er ihr wieder zu Hilfe,
und sie wusste nicht, warum er das tat.
 Sind Sie sicher, dass Ihre Familie nichts dagegen hat, wenn
ich für ein paar Tage auf ihrer Ranch unterkomme?
 Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Ich habe heute Mor-
gen mit meinen Eltern gesprochen. Sie sind einverstanden.
 Sie müssen sehr großzügige Menschen sein, um eine Fremde
in ihr Haus zu lassen. Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen allen
danken soll.
 Schon gut. Meine Angehörigen haben alle viel zu geben und
sind grundsätzlich gern behilflich.
Lassie musterte ihn eingehend. Im hellen Tageslicht konnte
sie sich ein deutliches Bild von ihm machen und musste
zugeben, dass sein Anblick auf sie atemberaubend wirkte.
Bedeutete es, dass sie den Umgang mit attraktiven Männern
nicht gewohnt war? Wenn ihr Gedächtnis zurückkehrte, blieb
sein Aussehen dann immer noch etwas Besonderes für sie? Eine
innere Stimme sagte ihr, dass dem so war und dass ihr noch nie
ein Mann wie er begegnet war.
Sein Haar war ein bisschen zottelig. Schattierungen in Bern-
stein, Kupfer und Gold setzten sich zu einem Rotblond zusam-
men, das einen reizvollen Kontrast zu seinen dunkelgrünen Au-
gen bildete. Aber die warmen Farben machten nur einen Teil
seiner Attraktivität aus. Viel faszinierender war die
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außergewöhnliche Persönlichkeit, die seine funkelnden Augen
und das geheimnisvolle Lächeln erahnen ließen.
 Ich werde nie vergessen, wie freundlich Sie und Ihre Familie
zu mir sind. Irgendwie werde ich es zurückzahlen. Das ver-
spreche ich.
 Das erwarten wir nicht , entgegnete Brad.  Geben bedeutet
nicht viel, wenn man es nur tut, um eine Gegenleistung zu
bekommen. Das hat meine Mutter mir beigebracht.
Bedrückt starrte Lassie aus dem Seitenfenster. Der Highway
teilte sich das Tal mit einem schlängelnden Bach, der von hohen
Pappeln, Weiden und Nadelbäumen gesäumt wurde. Zwischen
dem Flussbett und der Straße gediehen Gräser und Wildblumen
auf üppig grünen Wiesen. Die fernen Berge waren dagegen nur [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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