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zwei hatten sich auf dem holprigen Boden ausgestreckt. Petar,
zum erstenmal allein ohne seine Schwester, saß auf dem
Boden, die Gitarre mit beiden Händen umklammert, und starrte
blicklos in die langsam verglühenden Holzscheite. Andrea, in
offensichtlich genüßlicher Behaglichkeit in einem Schlafsack
ausgestreckt, paffte friedlich etwas, das, nach den häufigen
leidenden Blicken, die in seine Richtung geworfen wurden, zu
urteilen, eine noch widerlichere Zigarre als gewöhnlich zu sein
schien. Miller, der sich ebenfalls genießerisch zurückgelehnt
hatte, las etwas, das aussah wie ein dünner Gedichtband.
Reynolds und Groves, die keinen Schlaf finden konnten,
standen untätig an dem einzigen Fenster der Hütte und starrten
geistesabwesend auf das trübe beleuchtete Lager hinaus. Sie
wandten sich um, als Saunders sein Funkgerät aus der Tasche
nahm und damit zur Tür ging.
Mit leichter Bitterkeit in der Stimme sagte Saunders:
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»Schlafen Sie gut.«
»Schlafen Sie gut?« Reynolds hob fragend eine Augenbraue.
»Und wo gehen Sie hin?«
»Zum Funkgerät. Nachricht nach Termoli. Sie müssen sich
nicht Ihren Schönheitsschlaf verderben lassen, während ich
funke.«
Saunders verließ die Hütte. Groves setzte sich an den Tisch
und bettete seinen müden Kopf in die Hände. Reynolds blieb
am Fenster, beobachtete, wie Saunders das Lagergelände
überquerte und eine verdunkelte Hütte am anderen Ende des
Platzes betrat. Bald schimmerte Licht nach draußen.
Reynolds Augen blickten in die Richtung, aus der plötzlich
ein rechteckiger Lichtschein auf den Lagerplatz fiel. Die Tür
von Major Brozniks Hütte hatte sich geöffnet, und einen
Moment lang stand Mallory dort wie ein Schattenriß, in der
Hand etwas, das wie ein Blatt Papier aussah. Dann schloß sich
die Tür, und Mallory ging in Richtung auf die Funkhütte
davon.
Reynolds wurde plötzlich sehr wachsam, sehr still. Mallory
hatte weniger als ein Dutzend Schritte gemacht, als eine dunkle
Gestalt sich aus dem noch tieferen Schatten einer Hütte löste
und sich ihm in den Weg stellte. Ganz automatisch glitt
Reynolds Hand zu der Luger an seinem Gürtel, zog sich dann
aber wieder langsam zurück. Was immer diese
Gegenüberstellung für Mallory bedeutete, jedenfalls keine
Gefahr, denn Maria, das wußte Reynolds, trug keine Waffe.
Und fraglos war es Maria, die sich nun in so offensichtlich
intensiver Unterhaltung mit Mallory befand.
Reynolds preßte verwirrt sein Gesicht gegen die Fenster-
scheibe. Fast zwei Minuten lang starrte er auf diesen
erstaunlichen Anblick des Mädchens, das Mallory mit soviel
Bösartigkeit geohrfeigt hatte, das keine Gelegenheit hatte
verstreichen lassen, um ihre Abneigung, die schon an Haß
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grenzte, deutlich zu machen, und das sich jetzt nicht nur
lebhaft, sondern auch offensichtlich sehr freundschaftlich mit
ihm unterhielt. Reynolds Verständnislosigkeit über diese
unerklärliche Wendung war so vollkommen, daß er in einen
tranceähnlichen Zustand verfiel, eine Verzauberung, die sich
abrupt löste, als er sah, daß Mallory einen schützenden Arm
um ihre Schultern legte und sie in einer Weise tätschelte, die
sowohl tröstend als auch leidenschaftlich oder auch beides
zugleich sein konnte. Auf jeden Fall rief diese Geste keine
Abwehrreaktion bei dem Mädchen hervor. Es war immer noch
unerklärlich, aber die einzige Möglichkeit, diesen Vorfall zu
deuten, war eine reichlich unheilverkündende. Reynolds
wirbelte herum und nickte Groves schweigend und drängend
zu, ans Fenster zu kommen. Groves stand schnell auf, ging ans
Fenster und schaute hinaus, aber von Maria war nichts mehr zu
sehen. Mallory war allein und ging über den Lagerplatz auf die
Funkbude zu, das Blatt Papier immer noch in der Hand. Groves
sah Reynolds fragend an.
»Sie waren zusammen«, flüsterte Reynolds. »Mallory und
Maria. Ich habe sie gesehen. Sie haben sich unterhalten.«
»Was? Bist du sicher?«
»Ich schwöre es dir. Ich habe sie gesehen. Er hatte sogar
seinen Arm um ihre & weg vom Fenster, Maria kommt!«
Ohne Eile drehten sie sich um und setzten sich gleichgültig
an den Tisch. Sekunden später trat Maria ein und ging, ohne
irgend jemanden anzuschauen oder anzusprechen, zum Feuer
hinüber, setzte sich neben Petar und nahm seine Hand. Etwa
eine Minute später kam Mallory herein und setzte sich auf
einen Strohsack neben Andrea, der seine Zigarre aus dem
Mund nahm und ihn leicht fragend ansah. Mallory
vergewisserte sich verstohlen, daß er nicht unter Beobachtung
stand, und nickte dann. Andrea wandte sich wieder seiner
Zigarre und damit seiner Behaglichkeit zu.
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Reynolds warf Groves einen unsicheren Blick zu und sagte
dann zu Mallory: »Sollten wir nicht eine Wache aufstellen,
Sir?«
»Eine Wache?« Mallory lächelte amüsiert. »Wozu denn, um
Himmels willen? Dies ist ein Partisanenlager, Sergeant. Wir
sind hier bei Freunden, wissen Sie. Und, wie Sie wohl gesehen
haben, haben sie ihr eigenes ausgezeichnetes Bewachungs-
system.«
»Man weiß nie & «
»Ich weiß. Schlafen Sie doch ein bißchen.«
Reynolds fuhr hartnäckig fort: »Saunders ist ganz allein da
drüben. Mir gefällt der & «
»Er verschlüsselt und funkt eine kurze Nachricht für mich. Es
dauert nur ein paar Minuten.«
»Aber & «
»Maul halten«, sagte Andrea grob. »Haben Sie nicht gehört,
was der Captain gesagt hat?«
Reynolds fühlte sich mittlerweile reichlich unbehaglich, so
unbehaglich, daß man es aus seiner feindseligen Entrüstung
sofort entnehmen konnte.
»Maul halten? Warum sollte ich mein Maul halten? Ich
nehme keine Befehle von Ihnen entgegen. Und wenn wir schon
gerade dabei sind, einander zu sagen, was wir tun sollen, dann
würde ich vorschlagen, daß Sie endlich diese verdammte
stinkende Zigarre ausmachen.«
Miller senkte müde seinen Gedichtband.
»Ich bin ganz Ihrer Meinung, was die Zigarre betrifft, junger
Mann. Aber vergessen Sie nicht, daß Sie mit einem Colonel im
Dienst der Armee sprechen.«
Miller kehrte zu seiner Lektüre zurück. Ein paar Sekunden
starrten Reynolds und Groves einander mit offenem Mund an,
dann stand Reynolds auf und sah Andrea an. »Es tut mir
außerordentlich leid, Sir. Ich & mir war nicht klar & «
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Andrea brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen
und vertiefte sich wieder in den Genuß seiner Zigarre. Die
Minuten verstrichen in Schweigen. Maria saß vor dem Feuer,
hatte ihren Kopf an Petars Schulter gelehnt und rührte sich
nicht. Sie schien zu schlafen. Miller schüttelte seinen Kopf in
hingerissener Bewunderung über etwas, das eine der
esoterischen Enthüllungen der dichterischen Muse zu sein
schien, schloß widerwillig das Buch und rutschte in seinem
Schlafsack hinunter. Andrea drückte seine Zigarre aus und tat
das gleiche. Mallory schien bereits zu schlafen. Groves legte
sich hin, und Reynolds, der sich über den Tisch lehnte, legte [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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