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Ihre Kehle schnürte sich schmerzhaft zusammen.  Heißt das, es
gibt Neuigkeiten aus London?
 Nein , antwortete er.  Leider nicht.
 Dann beende das Ganze, und schick mich zurück! Nigel
Sylvester wird niemals klein beigeben. Du hast keine Vorstellung
davon, gegen wen du hier antrittst.
 Da irrst du dich, Maddalena. Das weiß ich schon seit langer Zeit.
Fast mein ganzes Leben lang. Und auch ich werde nicht & klein bei-
geben. Er schwieg einen Moment, bevor er fortfuhr:  Und du? Bist
du immer noch so fest entschlossen, in diese Familie
einzuheiraten?
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Sie hob ihr Kinn.  Ich heirate den Mann, den ich liebe. Nicht
seine Familie.
Er verzog den Mund.  Ich bin froh, dass du so denkst. Ich hoffe
nur, du wirst nicht enttäuscht werden. Er ging zu dem Barwagen,
mixte einen Campari Soda für Maddie und schenkte sich selbst ein-
en Whisky ein. Als sie das Glas aus seiner Hand nahm, achtete sie
sorgfältig darauf, seine Finger nicht zu berühren.
Er hob das Glas.  Auf deine glückliche Zukunft, carissima , er-
gänzte er spöttisch:  Ganz egal, wie sie aussehen wird. Er leerte
das halbe Glas mit einem Schluck und wandte sich ab.
 Auf das Glück , echote Maddie heiser, doch plötzlich schmeckte
der Campari sauer in ihrer Kehle.
11. KAPITEL
Das Essen verlief in unbehaglichem Schweigen. Als Eustacio
schließlich eine Flasche Grappa zum Kaffee auf den Tisch stellte,
leerte Maddie hastig ihre Tasse und verabschiedete sich.
 Läufst du davon, mia bella? , folgte ihr seine leise, dunkle
Stimme, als Eustacio sie zur Tür begleitete.
In ihrem Zimmer war inzwischen das Bett für die Nacht
vorbereitet worden. Erleichtert sah Maddie, dass nur eine Seite der
Decke zurückgeschlagen war.
Aber nur eine Tür ohne Schlüssel trennt mich von ihm, dachte sie
erschauernd. Sie konnte nur hoffen, dass er sein Versprechen ein-
halten würde. Sie biss sich auf die Lippen. Trotz ihrer tapferen
Worte war sie ganz und gar nicht sicher, ob sie wirklich gegen ihn
kämpfen würde.
Aber ihre Nachtruhe wurde nicht gestört. Als sie am Morgen die
Augen öffnete, erfüllte heller Sonnenschein das Zimmer, und die
stets fröhliche Luisa brachte gerade das Frühstückstablett herein.
Darauf entdeckte Maddie eine Nachricht in seiner vertrauten
Handschrift:
Bitte vergib mir für gestern Abend. Aber heute ist ein neuer
und wunderschöner Tag. Ich werde heute Vormittag ans
Meer fahren und hoffe, dass du mir als Wiedergutmachung
für meine unhöflichen Worte erlaubst, dich einzuladen. Falls
du bereit bist, mich zu begleiten, treffen wir uns um elf Uhr
unten in der Halle.
Maddie runzelte die Stirn und las den Brief noch einmal. Ihr gesun-
der Menschenverstand sagte ihr, dass ein Tag in Andreas Gesell-
schaft ein Spiel mit dem Feuer war. Sie fürchtete nicht, er würde
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sein Wort brechen und noch einmal versuchen, sie zu verführen.
Ganz im Gegenteil. Sie misstraute nicht ihm, sondern sich selbst.
Er durfte niemals auch nur ahnen, wie sie fühlte.
Doch als Eustacio kam, um das Tablett abzuräumen, sagte sie
ihm ruhig:  Bitte danken Sie dem Conte, und richten Sie ihm aus,
dass ich mich auf die Fahrt freue.
Er wiederholte die Worte, dann verbeugte er sich und ging.
Maddie begutachtete ihre Garderobe. Sie hatte nicht viel
Auswahl, und schließlich entschied sie sich für einen schlichten
weißen Leinenrock und eine schwarze Tunika. Das Haar nahm sie
im Nacken mit einer silbernen Spange zusammen.
Mehr ordentlich und geschäftsmäßig als verführerisch, versich-
erte sie sich, als sie Luisa einige Zeit später die Treppe
hinunterfolgte.
In der Halle wartete Andrea schon in einer beigefarbenen Lein-
enhose und einem dunkelroten Polohemd auf sie. Er unterhielt sich
mit Eustacio, aber als er Maddie entdeckte, brach er ab. Das
Lächeln in seinen Augen jagte einen Stromstoß durch ihren Körper.
Eine Sekunde lang zögerte sie. Es war noch nicht zu spät, um ihre
Meinung zu ändern und einen weiteren langweiligen, aber sicheren
Tag auf ihrem Zimmer zu verbringen.
Doch dies war wahrscheinlich ihre einzige Chance, jemals etwas
von Italien zu sehen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Jeremy
in naher Zukunft einem weiteren Besuch zustimmen würde  viel-
leicht nie wieder.
Darum ging sie langsam weiter zu ihm, als würde ihr Herz nicht
schmerzhaft gegen die Rippen hämmern.  Glaubst du nicht, dass
du ein Risiko eingehst? , fragte sie.
Fragend hob er die Brauen.  Was meinst du damit?
 Indem du mir erlaubst, dich in die Welt hinaus zu begleiten.
Maddie schluckte.  Hast du keine Angst, dass ich wieder weglaufe?
Der Conte zuckte mit den Schultern.  Das könnte natürlich sein.
Aber hast du das wirklich vor?
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Sie sahen sich an.
 Nein , hörte sie sich sagen.
Er nickte.  Dann lass uns gehen.
Draußen stand ein schnittiger, offener Sportwagen und glänzte in
der Sonne. Maddies Herz sank. Camillo würde sie also nicht
begleiten.
Sie nahm auf dem Beifahrersitz Platz und verknotete ein Tuch
über den Haaren. Hoffentlich sieht er mir nicht an, wie aufgeregt
ich bin, dachte sie, während der Motor mit einem tiefen Grollen
zum Leben erwachte.
Geschickt, wenn auch schneller, als Maddie gewohnt war,
steuerte Andrea den Wagen über die gewundene Straße ins Tal
hinab.
 Ich bin froh, dass das Unwetter vorbei ist , sagte sie schließlich.
 Es wird neue geben. Er zuckte mit den Schultern.  Aber hof-
fentlich nicht allzu bald.
 Wenigstens nicht, solange ich noch hier bin.
 Naturalmente. Seine Stimme klang weich.  Aber wer weiß, wie
lange das noch sein wird.
 Und wie mein Leben danach aussieht , sprach Maddie ohne
nachzudenken ihre Ängste aus.
Sie stellte sich vor, wie wütend Nigel Sylvester auf sie sein würde,
wenn er ihretwegen ein hohes Lösegeld hatte zahlen müssen. Plötz-
lich wurde ihr eiskalt.
Andrea runzelte die Stirn.  Was meinst du damit?
Maddie biss sich auf die Lippen und verfluchte ihre unfreiwillige
Offenheit.  Zum einen  werde ich dann noch einen Job haben? Ich [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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